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Rhein-Kreis Neuss - 340 Senioren nahmen an Kreisprojekt teil
Mehr Lebensqualität durch Sturzprävention
Rhein-Kreis Neuss. "Aktiv und mobil im Alter" - unter dieser Überschrift ist 2009 ein Projekt des Rhein-Kreises Neuss zur Sturzprävention in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer Nordrhein und mit finanzieller Unterstützung der BKK Deutsche Bank AG gestartet. Insgesamt 340 Seniorinnen und Senioren in 12 Pflegeheimen und 21 Begegnungsstätten haben daran bis Ende 2013 teilgenommen. Das ist die positive Bilanz, die Kreisgesundheitsdezernent Karsten Mankowsky, Dr. Günter Clausen von der Ärztekammer Nordrhein, Kreisstelle Neuss, und Jan Wriggers, BKK Deutsche Bank AG, zum Abschluss des Programms jetzt gemeinsam im Kreishaus Neuss zogen.
"Sturzprävention ist schon seit Jahren ein Schwerpunktthema der Gesundheitskonferenz im Rhein-Kreis Neuss. Mit unserem Vorbeugungsprojekt sollen Stürze und sturzbedingte Verletzungen reduziert und damit die Lebensqualität der Betroffenen erhöht werden", so Dezernent Mankowsky.
"Es war uns ein besonderes Anliegen, dass das Projekt auf Nachhaltigkeit setzt", betont Jan Wriggers von der BKK Deutsche Bank AG: Es nutze nichts, wenn wichtige Initiativen angeschoben würden und nach Auslaufen der finanziellen Förderung im Sande verliefen. Die Übungsmaterialien, die den Einrichtungen kostenlos zur Verfügung gestellt wurden, bleiben daher dort. Übungsleiter sind geschult worden. "Die Kosten dafür haben wir im großen Umfang übernommen. Nun können in den Heimen und Seniorenbegegnungsstätten die Kraft- und Balancetrainings weiter angeboten werden. Und wir gehen davon aus, dass die Gruppentraining auch nach Projektende weiter erfolgreich umgesetzt werden", so Wriggers.
Pro Jahr erleiden in Deutschland über 100 000 Menschen eine sturzbedingte Hüftfraktur, davon sind 90 Prozent älter als 65 Jahre. Rund die Hälfte der Betroffenen erlangt die ursprüngliche Beweglichkeit nicht zurück, rund 20 Prozent werden sogar dauerhaft pflegebedürftig. "Stürze führen bei älteren Menschen häufig zu schweren Verletzungen, aber auch zu Sturzangst. Unser Projekt zielte darauf ab, die Sicherheit, Selbständigkeit und Mobilität von Senioren zu erhalten und zu fördern - andererseits auch, Pflegebedürftigkeit und Kosten zu reduzieren", erklärt Dr. Clausen von der Ärztekammer Nordrhein.
Quelle: Pressemitteilung vom 26.03.2014
Rhein-Kreis Neuss
Der Landrat
Pressesprecher
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Rhein-Kreis Neuss
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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Mehr Lebensqualität durch Sturzprävention
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Sicher unterwegs bei Dunkelheit und Glätte
Sicher unterwegs bei Dunkelheit und Glätte
(Quelle: BGW) Die dunkle Jahreszeit macht es uns nicht leicht, sicher und gesund ans Ziel zu kommen: Schlechte Sichtverhältnisse, Glätte und Müdigkeit erhöhen die Unfallgefahr auf dem Arbeitsweg. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) gibt Tipps für Fußgängerinnen und Fußgänger.
Viel Tageslicht gibt es auf dem Arbeitsweg im Winter nicht: Morgens brechen die meisten Beschäftigten im Dunkeln auf und wer in Vollzeit arbeitet, tritt nach Sonnenuntergang den Heimweg an. Das ist gefährlich, denn im Dunkeln sehen wir schlechter und können Entfernungen weniger gut einschätzen. Regen, Nebel und Schneefall erschweren die Sicht zusätzlich. Insbesondere dunkel gekleidete Menschen zu Fuß sind von Weitem schwer zu sehen.
Ein typischer Fall: Eine Person tritt zwischen parkenden Autos wie aus dem Nichts auf die Straße. „Viele sind sich der eigenen ‚Unsichtbarkeit‘ gar nicht bewusst“, sagt Lars Welk, Präventionsexperte der BGW. Sein Tipp: „Helle Kleidung verbessert die Wahrnehmbarkeit – am besten mit reflektierenden Elementen.“ Doch auch das hilft nicht, wenn Autofahrende sich selbst die Sicht rauben. Oft nehmen sie sich im Winter nicht die Zeit, alle Autoscheiben komplett freizukratzen. Auch darauf müssen sich Verkehrsbeteiligte einstellen.
Für zu Fuß gehende Personen steigt die Gefahr unterwegs zu verunglücken in den Wintermonaten nachweisbar. Grund dafür sind neben schlechter Sichtbarkeit auch rutschige Wege und Straßen. Das zeigt zum Beispiel die jüngst veröffentlichte „Statistik Arbeitsunfallgeschehen 2018“ der DGUV: Die Zahl der Sturzunfälle durch Ausgleiten oder Stolpern ist jeweils im ersten und letzten Quartal deutlich höher.
„Bei leichter Glätte kann trittsicheres Schuhwerk mit gutem Profil helfen, Stürze zu verhindern“, rät Welk. „Außerdem sollte man bei Glätte vorsichtiger gehen – unverletzt anzukommen ist immer wichtiger, als auf die Sekunde pünktlich zu sein.“ Wer glatte oder schlecht geräumte Stellen durch einen kleinen Umweg meiden kann, sollte diese Möglichkeit nutzen.
Nicht nur witterungsbedingte Faktoren erhöhen die Unfallgefahr im Winter. „Die lange Dunkelheit macht uns müde, wir bekommen einfach nicht genug Tageslicht ab“, erläutert Welk. „Das führt dazu, dass wir uns schlechter konzentrieren können – auch im Straßenverkehr.“ Die dadurch verminderte Reaktionsfähigkeit wird noch mehr zur Gefahr, wenn Dunkelheit die Sicht erschwert und der Bremsweg sich durch Glätte verlängert.
Umso wichtiger, dass alle Beteiligten ihr Verhalten im Straßenverkehr der Witterung anpassen, das heißt: Langsamer, umsichtiger und konzentrierter unterwegs sein. Wer nicht auf den letzten Drücker aufbricht, vermeidet Eile und Hektik – denn beides kann im Winter besonders schwere Folgen haben. Betriebe können ihre Beschäftigten entlasten, indem sie beim Dienstbeginn einen Zeitpuffer gewähren und witterungs- oder straßenverkehrsbedingte Verspätungen in gewissem Rahmen tolerieren.
Quelle: Mitteilung vom 08.11.2020
Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe
Beratgerstraße 36
44149 Dortmund
Tel.: 0231/ 579743
Fax: 0231/ 579754
E-Mail: info@vkm-rwl.de
(Quelle: BGW) Die dunkle Jahreszeit macht es uns nicht leicht, sicher und gesund ans Ziel zu kommen: Schlechte Sichtverhältnisse, Glätte und Müdigkeit erhöhen die Unfallgefahr auf dem Arbeitsweg. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) gibt Tipps für Fußgängerinnen und Fußgänger.
Viel Tageslicht gibt es auf dem Arbeitsweg im Winter nicht: Morgens brechen die meisten Beschäftigten im Dunkeln auf und wer in Vollzeit arbeitet, tritt nach Sonnenuntergang den Heimweg an. Das ist gefährlich, denn im Dunkeln sehen wir schlechter und können Entfernungen weniger gut einschätzen. Regen, Nebel und Schneefall erschweren die Sicht zusätzlich. Insbesondere dunkel gekleidete Menschen zu Fuß sind von Weitem schwer zu sehen.
Ein typischer Fall: Eine Person tritt zwischen parkenden Autos wie aus dem Nichts auf die Straße. „Viele sind sich der eigenen ‚Unsichtbarkeit‘ gar nicht bewusst“, sagt Lars Welk, Präventionsexperte der BGW. Sein Tipp: „Helle Kleidung verbessert die Wahrnehmbarkeit – am besten mit reflektierenden Elementen.“ Doch auch das hilft nicht, wenn Autofahrende sich selbst die Sicht rauben. Oft nehmen sie sich im Winter nicht die Zeit, alle Autoscheiben komplett freizukratzen. Auch darauf müssen sich Verkehrsbeteiligte einstellen.
Für zu Fuß gehende Personen steigt die Gefahr unterwegs zu verunglücken in den Wintermonaten nachweisbar. Grund dafür sind neben schlechter Sichtbarkeit auch rutschige Wege und Straßen. Das zeigt zum Beispiel die jüngst veröffentlichte „Statistik Arbeitsunfallgeschehen 2018“ der DGUV: Die Zahl der Sturzunfälle durch Ausgleiten oder Stolpern ist jeweils im ersten und letzten Quartal deutlich höher.
„Bei leichter Glätte kann trittsicheres Schuhwerk mit gutem Profil helfen, Stürze zu verhindern“, rät Welk. „Außerdem sollte man bei Glätte vorsichtiger gehen – unverletzt anzukommen ist immer wichtiger, als auf die Sekunde pünktlich zu sein.“ Wer glatte oder schlecht geräumte Stellen durch einen kleinen Umweg meiden kann, sollte diese Möglichkeit nutzen.
Nicht nur witterungsbedingte Faktoren erhöhen die Unfallgefahr im Winter. „Die lange Dunkelheit macht uns müde, wir bekommen einfach nicht genug Tageslicht ab“, erläutert Welk. „Das führt dazu, dass wir uns schlechter konzentrieren können – auch im Straßenverkehr.“ Die dadurch verminderte Reaktionsfähigkeit wird noch mehr zur Gefahr, wenn Dunkelheit die Sicht erschwert und der Bremsweg sich durch Glätte verlängert.
Umso wichtiger, dass alle Beteiligten ihr Verhalten im Straßenverkehr der Witterung anpassen, das heißt: Langsamer, umsichtiger und konzentrierter unterwegs sein. Wer nicht auf den letzten Drücker aufbricht, vermeidet Eile und Hektik – denn beides kann im Winter besonders schwere Folgen haben. Betriebe können ihre Beschäftigten entlasten, indem sie beim Dienstbeginn einen Zeitpuffer gewähren und witterungs- oder straßenverkehrsbedingte Verspätungen in gewissem Rahmen tolerieren.
Quelle: Mitteilung vom 08.11.2020
Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe
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Immer mehr Ältere erleiden nach Stürzen ein Schädel-Hirn-Trauma
Aus Forum > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 1986#p1986
Immer mehr Ältere erleiden nach Stürzen ein Schädel-Hirn-Trauma
Etwa 270.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr ein Schädel-Hirn-Trauma. Zunehmend betroffen sind davon die über 65-Jährigen. Das hat eine Studie von Forschenden der BG Kliniken unter Leitung der Neurologischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum (RUB) des BG Klinikums Bergmannsheil ergeben. Stürze sind häufig die Ursache. Die Forschenden raten zu mehr Prävention, etwa durch den Abbau von Stolperfallen in der Wohnung oder den geschulten Einsatz von Gehhilfen. Die Studie ist die erste zu Häufigkeiten und Ursachen von Schädel-Hirn-Traumata seit über 20 Jahren. Das Forschungsteam berichtet in der Fachzeitschrift BMJ Open vom 4. Juni 2021.
Sturz und Radfahren ohne Helm sind häufige Ursachen
Vom leichten Sturz mit dem Fahrrad bis hin zum schweren Verkehrsunfall: Die Ursachen für ein Schädel-Hirn-Trauma sind vielfältig. Etwa 90 Prozent der jährlich rund 270.000 Fälle werden als leicht, zehn Prozent als mittelschwer oder schwer klassifiziert. Vermehrt betroffen von einem Schädel-Hirn-Trauma ist nach aktuellen Erkenntnissen die Altersgruppe der über 65-Jährigen. Das Forschungsteam der BG Kliniken an den Standorten Bochum, Hamburg, Berlin, Halle, Frankfurt, Ludwigshafen und Murnau hat festgestellt, dass eine Verschiebung der am häufigsten betroffenen Altersgruppe stattgefunden hat und dass ein erkennbarer Zusammenhang zwischen der Schwere eines Schädel-Hirn-Traumas, dem Lebensalter und der Ursache besteht.
Die Studie zeigt, dass häufigste Auslöser eines Schädel-Hirn-Traumas Stürze sind und nicht mehr Verkehrsunfälle. Bei den Verkehrsunfällen hat sich auch eine Verschiebung ergeben: Hier stellen mittlerweile nicht mehr Pkw-Insassen, sondern Fahrradfahrende ohne Helm die größte Gruppe dar.
„Wir registrieren eine deutliche Verschiebung der mehrheitlich betroffenen Altersgruppe hin zu der älteren Generation. Ein Phänomen, das man in nahezu allen Industriestaaten beobachten kann“, erklärt Prof. Dr. Peter Schwenkreis, Oberarzt der Neurologischen Klinik im Bergmannsheil. Erkennbar ist demnach auch ein Zusammenhang mit dem Alter der Betroffenen. Gerade bei älteren Frauen und Männern sind Stürze die häufigste Ursache. „Ältere Menschen sind deutlich anfälliger für Stürze und erleiden so schneller ein Schädel-Hirn-Trauma als andere Altersgruppen. Zudem liegt der Schweregrad der Verletzung hier höher“, konkretisiert Schwenkreis. „Das erklärt auch, warum wir in dieser Altersgruppe einen Anstieg von Todesfällen verzeichnen, die durch eine derartige Verletzung verursacht wurden.“
Studie mit über 3.500 Teilnehmenden
Eine neurowissenschaftliche Forschungsgruppe der BG Kliniken hat für die Studie die Entstehung, Behandlung und die Folgen für Patientinnen und Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma beobachtet und ausgewertet. In die Studie eingeschlossen wurden insgesamt 3.514 Patienten. Alle von ihnen wurden im Zeitraum zwischen dem 1. Oktober 2014 und dem 30. September 2015 in einer der beteiligten BG Kliniken versorgt. Voraussetzung war, dass die Versorgung innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Erleiden des Schädel-Hirn-Traumas stattgefunden hat.
Die Ergebnisse wurden mit zwei verschiedener Verfahren erhoben: Zum einen durch die Auswertung der Dokumentationsbögen von der Erstversorgung bis zur Rehabilitation, zum anderen fanden standardisierte Telefoninterviews mit den Betroffenen statt, jeweils drei und zwölf Monate nach Erleiden des Traumas. Seit 2000/2001 wurde in Deutschland keine derart groß angelegte Studie zur Entstehung von Schädel-Hirn-Traumata mehr veröffentlicht.
Banale Maßnahmen können große Wirkung erzielen
Da mittelschwere bis schwere Schädel-Hirn-Traumata häufiger bei älteren Menschen auftreten, sieht die Forschungsgruppe hier einen gesonderten Bedarf für mehr Präventionsarbeit. „Vorstellbar sind Trainingsmaßnahmen zum sicheren Gehen, das geschulte Verwenden von Gehhilfsmitteln oder die Umgestaltung der Wohnung durch das Entfernen von Stolperfallen. So banal diese Maßnahmen klingen, sie können schwerwiegenden Verletzungen vorbeugen“, sagt Peter Schwenkreis. „Die Fortschritte beim Insassenschutz im Pkw haben eine deutlich nachweisbare Wirkung gezeigt“, erläutert er weiter. Nun komme es darauf an, den Schutz von Menschen, die auf dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind, im Rahmen der sich anbahnenden Mobilitätswende umzusetzen.
Schädel-Hirn-Trauma
Als Schädel-Hirn-Trauma wird jede Verletzung des Schädels mit oder ohne Fraktur bezeichnet, die mit einer Schädigung des Gehirns einhergeht. Ebenso wie die Ursachen können auch die Symptome sehr vielfältig sein. Sie reichen von Kopfschmerzen, Schwindel und Benommenheitsgefühl bis hin zur Amnesie oder zu Bewusstseinsstörungen. Schon geringe Verletzungen des Schädels können jedoch Blutungen oder Schwellungen im Gehirn hervorrufen, weshalb ein Schädel-Hirn-Trauma nach einem Unfall unverzüglich untersucht werden sollte.
Pressekontakt
Melina Jasmine Kalwey
Unternehmenskommunikation
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH
Tel.: +49 234 302 3597
E-Mail: melina.kalwey@bergmannsheil.de
Robin Jopp
Unternehmenskommunikation
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH
Tel.: +49 234 302 6125
E-Mail: robin.jopp@bergmannsheil.de
Über das Bergmannsheil
Das BG Universitätsklinikum Bergmannsheil zählt zu den größten Akutkliniken der Maximalversorgung im Ruhrgebiet. 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung verunglückter Bergleute begründet, vereint das Bergmannsheil heute 23 hochspezialisierte Kliniken und Fachabteilungen unter einem Dach. Rund 2.200 Mitarbeitende stellen die qualifizierte Versorgung von rund 84.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr sicher.
Das BG Universitätsklinikum Bergmannsheil gehört zur Unternehmensgruppe der BG Kliniken. Die BG Kliniken sind spezialisiert auf die Akutversorgung und Rehabilitation schwerverletzter und berufserkrankter Menschen. In neun Akutkliniken, einer Klinik für Berufskrankheiten und zwei Ambulanzen versorgen über 14.000 Beschäftigte mehr als 560.000 Fälle pro Jahr. Träger der BG Kliniken sind die gewerblichen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Peter Schwenkreis
Neurologische Klinik und Poliklinik
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH
E-Mail: peter.schwenkreis@bergmannsheil.de
Originalpublikation:
Peter Schwenkreis, Andreas Gonschorek, Florian Berg et al.: Prospective observational cohort study on epidemiology, treatment and outcome of patients with traumatic brain injury (TBI) in German BG hospitals, in: BMJ Open, 2021, DOI: 10.1136/bmjopen-2020-045771, https://bmjopen.bmj.com/content/11/6/e045771
Quelle: Pressemitteilung vom 06.07.2021
Meike Drießen Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum
https://idw-online.de/de/news772221
Immer mehr Ältere erleiden nach Stürzen ein Schädel-Hirn-Trauma
Etwa 270.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr ein Schädel-Hirn-Trauma. Zunehmend betroffen sind davon die über 65-Jährigen. Das hat eine Studie von Forschenden der BG Kliniken unter Leitung der Neurologischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum (RUB) des BG Klinikums Bergmannsheil ergeben. Stürze sind häufig die Ursache. Die Forschenden raten zu mehr Prävention, etwa durch den Abbau von Stolperfallen in der Wohnung oder den geschulten Einsatz von Gehhilfen. Die Studie ist die erste zu Häufigkeiten und Ursachen von Schädel-Hirn-Traumata seit über 20 Jahren. Das Forschungsteam berichtet in der Fachzeitschrift BMJ Open vom 4. Juni 2021.
Sturz und Radfahren ohne Helm sind häufige Ursachen
Vom leichten Sturz mit dem Fahrrad bis hin zum schweren Verkehrsunfall: Die Ursachen für ein Schädel-Hirn-Trauma sind vielfältig. Etwa 90 Prozent der jährlich rund 270.000 Fälle werden als leicht, zehn Prozent als mittelschwer oder schwer klassifiziert. Vermehrt betroffen von einem Schädel-Hirn-Trauma ist nach aktuellen Erkenntnissen die Altersgruppe der über 65-Jährigen. Das Forschungsteam der BG Kliniken an den Standorten Bochum, Hamburg, Berlin, Halle, Frankfurt, Ludwigshafen und Murnau hat festgestellt, dass eine Verschiebung der am häufigsten betroffenen Altersgruppe stattgefunden hat und dass ein erkennbarer Zusammenhang zwischen der Schwere eines Schädel-Hirn-Traumas, dem Lebensalter und der Ursache besteht.
Die Studie zeigt, dass häufigste Auslöser eines Schädel-Hirn-Traumas Stürze sind und nicht mehr Verkehrsunfälle. Bei den Verkehrsunfällen hat sich auch eine Verschiebung ergeben: Hier stellen mittlerweile nicht mehr Pkw-Insassen, sondern Fahrradfahrende ohne Helm die größte Gruppe dar.
„Wir registrieren eine deutliche Verschiebung der mehrheitlich betroffenen Altersgruppe hin zu der älteren Generation. Ein Phänomen, das man in nahezu allen Industriestaaten beobachten kann“, erklärt Prof. Dr. Peter Schwenkreis, Oberarzt der Neurologischen Klinik im Bergmannsheil. Erkennbar ist demnach auch ein Zusammenhang mit dem Alter der Betroffenen. Gerade bei älteren Frauen und Männern sind Stürze die häufigste Ursache. „Ältere Menschen sind deutlich anfälliger für Stürze und erleiden so schneller ein Schädel-Hirn-Trauma als andere Altersgruppen. Zudem liegt der Schweregrad der Verletzung hier höher“, konkretisiert Schwenkreis. „Das erklärt auch, warum wir in dieser Altersgruppe einen Anstieg von Todesfällen verzeichnen, die durch eine derartige Verletzung verursacht wurden.“
Studie mit über 3.500 Teilnehmenden
Eine neurowissenschaftliche Forschungsgruppe der BG Kliniken hat für die Studie die Entstehung, Behandlung und die Folgen für Patientinnen und Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma beobachtet und ausgewertet. In die Studie eingeschlossen wurden insgesamt 3.514 Patienten. Alle von ihnen wurden im Zeitraum zwischen dem 1. Oktober 2014 und dem 30. September 2015 in einer der beteiligten BG Kliniken versorgt. Voraussetzung war, dass die Versorgung innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Erleiden des Schädel-Hirn-Traumas stattgefunden hat.
Die Ergebnisse wurden mit zwei verschiedener Verfahren erhoben: Zum einen durch die Auswertung der Dokumentationsbögen von der Erstversorgung bis zur Rehabilitation, zum anderen fanden standardisierte Telefoninterviews mit den Betroffenen statt, jeweils drei und zwölf Monate nach Erleiden des Traumas. Seit 2000/2001 wurde in Deutschland keine derart groß angelegte Studie zur Entstehung von Schädel-Hirn-Traumata mehr veröffentlicht.
Banale Maßnahmen können große Wirkung erzielen
Da mittelschwere bis schwere Schädel-Hirn-Traumata häufiger bei älteren Menschen auftreten, sieht die Forschungsgruppe hier einen gesonderten Bedarf für mehr Präventionsarbeit. „Vorstellbar sind Trainingsmaßnahmen zum sicheren Gehen, das geschulte Verwenden von Gehhilfsmitteln oder die Umgestaltung der Wohnung durch das Entfernen von Stolperfallen. So banal diese Maßnahmen klingen, sie können schwerwiegenden Verletzungen vorbeugen“, sagt Peter Schwenkreis. „Die Fortschritte beim Insassenschutz im Pkw haben eine deutlich nachweisbare Wirkung gezeigt“, erläutert er weiter. Nun komme es darauf an, den Schutz von Menschen, die auf dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind, im Rahmen der sich anbahnenden Mobilitätswende umzusetzen.
Schädel-Hirn-Trauma
Als Schädel-Hirn-Trauma wird jede Verletzung des Schädels mit oder ohne Fraktur bezeichnet, die mit einer Schädigung des Gehirns einhergeht. Ebenso wie die Ursachen können auch die Symptome sehr vielfältig sein. Sie reichen von Kopfschmerzen, Schwindel und Benommenheitsgefühl bis hin zur Amnesie oder zu Bewusstseinsstörungen. Schon geringe Verletzungen des Schädels können jedoch Blutungen oder Schwellungen im Gehirn hervorrufen, weshalb ein Schädel-Hirn-Trauma nach einem Unfall unverzüglich untersucht werden sollte.
Pressekontakt
Melina Jasmine Kalwey
Unternehmenskommunikation
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH
Tel.: +49 234 302 3597
E-Mail: melina.kalwey@bergmannsheil.de
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Tel.: +49 234 302 6125
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Über das Bergmannsheil
Das BG Universitätsklinikum Bergmannsheil zählt zu den größten Akutkliniken der Maximalversorgung im Ruhrgebiet. 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung verunglückter Bergleute begründet, vereint das Bergmannsheil heute 23 hochspezialisierte Kliniken und Fachabteilungen unter einem Dach. Rund 2.200 Mitarbeitende stellen die qualifizierte Versorgung von rund 84.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr sicher.
Das BG Universitätsklinikum Bergmannsheil gehört zur Unternehmensgruppe der BG Kliniken. Die BG Kliniken sind spezialisiert auf die Akutversorgung und Rehabilitation schwerverletzter und berufserkrankter Menschen. In neun Akutkliniken, einer Klinik für Berufskrankheiten und zwei Ambulanzen versorgen über 14.000 Beschäftigte mehr als 560.000 Fälle pro Jahr. Träger der BG Kliniken sind die gewerblichen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Peter Schwenkreis
Neurologische Klinik und Poliklinik
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH
E-Mail: peter.schwenkreis@bergmannsheil.de
Originalpublikation:
Peter Schwenkreis, Andreas Gonschorek, Florian Berg et al.: Prospective observational cohort study on epidemiology, treatment and outcome of patients with traumatic brain injury (TBI) in German BG hospitals, in: BMJ Open, 2021, DOI: 10.1136/bmjopen-2020-045771, https://bmjopen.bmj.com/content/11/6/e045771
Quelle: Pressemitteilung vom 06.07.2021
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Blaue Flecken, v.a. an Händen und Armen, entstehen häufig nach einem Stoß oder einem Sturz
Blaue Flecken, v.a. an Händen und Armen, entstehen häufig nach einem Stoß oder einem Sturz. In der Folge bilden sich blaue Flecken, die auch mit Schmerzen oder Schwellungen verbunden sein können. Neben einem unbemerkten Anstoßen kommen auch andere Ursachen für plötzlich entstehende blaue Flecken infrage; z.B. Medikamente, Alter und Vitaminmangel. Sofortiges Kühlen kann häufig verhindern, dass sich blaue Flecken ausbreiten. Bei bereits entstandenen blauen Flecken kann eine Salbe mit dem Wirkstoff Heparin die Blutgerinnung fördern und die Heilung beschleunigen. Ggf. kann eine ärztliche Beurteilung und Behandlung angezeigt sein (möglicherweise handelt es sich um ein Raynaud-Syndrom). … Näheres dazu u.a. unter > https://www.gesundheit.de/krankheiten/h ... ue-flecken