Rhein-Kreis Neuss
PRESSEMITTEILUNG NR. 799/2022
Datum: 01.08.2022
Rhein-Kreis Neuss:
Arbeiten in der Kreisverwaltung mit Rollstuhl und Assistenzhund
Bildtext:
Schwerbehindertenvertreter Klaus Nowak und Kreismitarbeiterin Corinna Dillmann mit ihrem Assistenzhund Ello vor dem Kreishaus Grevenbroich
Foto: D. Staniek / Rhein-Kreis Neuss
Rhein-Kreis Neuss. Als bei Corinna Dillmann 2019 ganz plötzlich eine Lähmung unterhalb der Hüfte abwärts eintrat, brach ihre Welt zusammen. „Ich hatte gerade ein Jahr zuvor meine Ausbildung im gehobenen Dienst beim Rhein-Kreis Neuss begonnen, und Sport – unter anderem Leistungssport im Bereich Reiten – war mir sehr wichtig“, berichtet sie. „Durch die Krankheit war ich monatelang ans Bett gefesselt, und zunächst war nicht daran zu denken, weiter zu studieren und zu arbeiten.“ Heute hat sie nur noch das Kolloquium vor sich, bis sie in Kürze ihre Bachelor of Laws-Urkunde in den Händen hält. „Ich bin unendlich froh, dass ich nun die Ausbildung nach einer längeren Pause abschließen kann und ab jetzt in der Kämmerei eingesetzt bin“, sagt sie.
Corinna Dillmann ist eine von über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rhein-Kreises Neuss mit Schwerbehinderung. Mit einer Schwerbehinderten-Quote von 10,6 Prozent liegt die Kreisverwaltung deutlich über der gesetzlichen Vorgabe von fünf Prozent. Klaus Nowak, Vorsitzender der Schwerbehindertenvertretung, betont, dass er zufrieden mit diesen Zahlen ist. „Natürlich ist immer noch Luft nach oben“, sagt er, „doch wir haben eine verhältnismäßig hohe Quote, insbesondere angesichts der Tatsache, dass zurzeit viele schwerbehinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alters- oder krankheitsbedingt aus dem Dienst ausscheiden.“
Klaus Nowak, der 1986 von der Kreispolizei zur Kreisverwaltung kam, spricht offen über seine eigene Behinderung: „Als bei mir zum ersten Mal Epilepsie auftrat, konnte ich meinen Beruf als Polizeibeamter nicht mehr ausüben und bin zur Polizeiverwaltung des Rhein-Kreises Neuss gewechselt.“ Heute ist er als gewählter Schwerbehindertenvertreter Ansprechpartner für alle Mitarbeiter mit Handicap. Zusammen mit seinem Team sorgt er unter anderem dafür, dass Arbeitsplätze bei Bedarf behindertengerecht eingerichtet werden und vermittelt bei Problemen.
Für Corinna Dillmann war nach Eintritt ihrer Krankheit zunächst die größte Hürde, die Ausbildung wieder aufzunehmen. „Ich wurde großartig von meinen Vorgesetzten und von den Kolleginnen und Kollegen unterstützt. Ohne sie hätte ich den Wiedereinstieg nicht geschafft", ist sie sich sicher. Die 26-Jährige ist nicht nur auf einen Rollstuhl angewiesen, sondern auch auf ihren Assistenzhund Ello. Der Labrador hilft ihr dabei, trotz regelmäßiger dissoziativer Störungen aufgrund einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) durch den Alltag zu kommen. „Ein Hund im Büro wurde anfangs nicht von allen willkommen geheißen“, berichtet sie, „doch Ello wurde schnell akzeptiert, weil alle wissen, dass ich meine Arbeit ohne ihn nicht erledigen könnte.“ Die positiven Erfahrungen mit ihrem Assistenzhund fließen in ihre Bachelorarbeit ein über die „Akzeptanz und Integration von Assistenzhunden in Deutschland“ mit konkreten Handlungsempfehlungen für Recht und Gesellschaft.
Nachdem Corinna Dillmann früher in ihrer Heimat beim Landesamt für Finanzen in Koblenz tätig war, liegt ihr auch die Arbeit in der Kämmerei, die sie bereits während der Ausbildung beim Rhein-Kreis Neuss kennenlernte. In ihrem Team, berichtet sie, stoße sie auf großes Verständnis für ihre Situation. Homeoffice sei an einzelnen Tagen möglich, doch ideal für sie wäre noch mehr Flexibilität beim Wechsel zwischen Büro- und Homeoffice-Zeiten.
Klaus Nowak stellt fest, dass es immer wieder Handlungsbedarf gibt, um Kolleginnen und Kollegen mit Handicap zu unterstützen. Mitarbeiter mit einer Behinderung über 50 Prozent erhalten zwar fünf Tage Sonderurlaub, doch die Dienststunden sind ebenso verteilt wie bei den Kollegen ohne Behinderung. Er betont: „Wichtig sind zum einen praktische Dinge wie höhenverstellbare Tische und Stühle, zum anderen aber geht es vor allem darum, akzeptiert zu werden.“ Vor allem wünscht er sich noch viel mehr Bewerbungen von Menschen mit Handicap. „Die Einstellungschancen im öffentlichen Dienst sind ausgezeichnet, und wer bei uns arbeitet, hat einen sicheren Beruf mit guter Perspektive“, macht er Mut zur Bewerbung.
Petra Koch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Arbeiten in der Verwaltung des Rhein-Kreises Neuss mit Rollstuhl und Assistenzhund
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Schwerbehindertenstelle im Rhein-Kreis Neuss bearbeitet mehr als 14 000 Fälle pro Jahr
Rhein-Kreis Neuss
PRESSEMITTEILUNG NR. 70/2023
Datum: 3. Februar 2023
Kreissozialamt:
Schwerbehindertenstelle bearbeitet mehr als 14 000 Fälle pro Jahr
Rhein-Kreis Neuss. Insgesamt 14 231 Fälle im Jahr hat die Schwerbehindertenstelle des Rhein-Kreises Neuss im vergangenen Jahr bearbeitet, das waren 525 mehr als im Vorjahr. Wenn Menschen mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung einen Antrag stellen, prüfen die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter im Kreissozialamt, ob eine Behinderung oder sogar eine Schwerbehinderung vorliegt.
Vor allem Neu- und Änderungsanträge, aber auch Widersprüche, Nachprüfungen und Klagen gehen bei der Schwerbehindertenstelle im Kreishaus Grevenbroich ein. Allein 4 865 Erstanträge und 5 046 Änderungsanträge wurden im letzten Jahr bearbeitet. Teamleiter Thomas Kämmerling berichtet, dass die Prozesse durch die Digitalisierung optimiert wurden. „Bereits in der Registratur werden die eingehenden Anträge digital erfasst und dann das Team weitergeleitet“, erläutert er. „Auch alle anderen Berichte – von Stellungnahmen der externen Gutachter bis hin zu den Rückmeldungen vom ärztlichen Dienst unseres Gesundheitsamtes – gehen digital bei uns ein, so dass die Postwege entfallen.“ Praktisch ist, dass Bürgerinnen und Bürger online ein Foto hochladen können – zum Beispiel wenn sie einen alten Schwerbehindertenausweis gegen den neuen Ausweis im Scheckkartenformat eintauschen wollen.
55 677 Menschen im Rhein-Kreis Neuss hatten Ende letzten Jahres einen Schwerbehindertenausweis. Mit diesem können sie nachweisen, dass der Grad ihrer Behinderung über 50 Prozent liegt. Wenn eine Schwerbehinderung festgestellt wird, kann der oder die Betroffene unter bestimmten Voraussetzungen eine Reihe von so genannten Nachteilsausgleichen in Anspruch nehmen. Dabei reicht die Palette von Arbeitszeitverkürzung bis Zusatzurlaub.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schwerbehindertenstelle beraten rund um das Thema und helfen bei persönlichen Fragen. „Die Coronazeit hat gezeigt, dass viele Anliegen per Mail oder telefonisch geklärt werden können“, sagt Abteilungsleiterin Brigitte Carl-Hosse. „Möglich sind aber auch persönliche Termine nach Absprache.“ Die Schwerbehindertenstelle ist per Mail unter der Adresse schwerbehinderung@rhein-kreis-neuss.de erreichbar. Alle Informationen zum Thema Schwerbehinderung und zu den Ansprechpersonen finden sich unter dem Link www.rhein-kreis-neuss.de/schwerbehindertenstelle.
Petra Koch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Impressum:
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PRESSEMITTEILUNG NR. 70/2023
Datum: 3. Februar 2023
Kreissozialamt:
Schwerbehindertenstelle bearbeitet mehr als 14 000 Fälle pro Jahr
Rhein-Kreis Neuss. Insgesamt 14 231 Fälle im Jahr hat die Schwerbehindertenstelle des Rhein-Kreises Neuss im vergangenen Jahr bearbeitet, das waren 525 mehr als im Vorjahr. Wenn Menschen mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung einen Antrag stellen, prüfen die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter im Kreissozialamt, ob eine Behinderung oder sogar eine Schwerbehinderung vorliegt.
Vor allem Neu- und Änderungsanträge, aber auch Widersprüche, Nachprüfungen und Klagen gehen bei der Schwerbehindertenstelle im Kreishaus Grevenbroich ein. Allein 4 865 Erstanträge und 5 046 Änderungsanträge wurden im letzten Jahr bearbeitet. Teamleiter Thomas Kämmerling berichtet, dass die Prozesse durch die Digitalisierung optimiert wurden. „Bereits in der Registratur werden die eingehenden Anträge digital erfasst und dann das Team weitergeleitet“, erläutert er. „Auch alle anderen Berichte – von Stellungnahmen der externen Gutachter bis hin zu den Rückmeldungen vom ärztlichen Dienst unseres Gesundheitsamtes – gehen digital bei uns ein, so dass die Postwege entfallen.“ Praktisch ist, dass Bürgerinnen und Bürger online ein Foto hochladen können – zum Beispiel wenn sie einen alten Schwerbehindertenausweis gegen den neuen Ausweis im Scheckkartenformat eintauschen wollen.
55 677 Menschen im Rhein-Kreis Neuss hatten Ende letzten Jahres einen Schwerbehindertenausweis. Mit diesem können sie nachweisen, dass der Grad ihrer Behinderung über 50 Prozent liegt. Wenn eine Schwerbehinderung festgestellt wird, kann der oder die Betroffene unter bestimmten Voraussetzungen eine Reihe von so genannten Nachteilsausgleichen in Anspruch nehmen. Dabei reicht die Palette von Arbeitszeitverkürzung bis Zusatzurlaub.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schwerbehindertenstelle beraten rund um das Thema und helfen bei persönlichen Fragen. „Die Coronazeit hat gezeigt, dass viele Anliegen per Mail oder telefonisch geklärt werden können“, sagt Abteilungsleiterin Brigitte Carl-Hosse. „Möglich sind aber auch persönliche Termine nach Absprache.“ Die Schwerbehindertenstelle ist per Mail unter der Adresse schwerbehinderung@rhein-kreis-neuss.de erreichbar. Alle Informationen zum Thema Schwerbehinderung und zu den Ansprechpersonen finden sich unter dem Link www.rhein-kreis-neuss.de/schwerbehindertenstelle.
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7,9 Millionen schwerbehinderte Menschen leben in Deutschland
PRESSEMITTEILUNG des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) Nr. 281 vom 19.07.2024
7,9 Millionen schwerbehinderte Menschen leben in Deutschland
9,3 % der Gesamtbevölkerung haben eine schwere Behinderung
WIESBADEN – Zum Jahresende 2023 lebten in Deutschland rund 7,9 Millionen Menschen mit schwerer Behinderung. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das rund 67 000 oder 0,9 % mehr als zum Jahresende 2021, dem Zeitpunkt der letzten Erhebung. Als schwerbehindert gelten Personen, denen die Versorgungsämter einen Behinderungsgrad von mindestens 50 zuerkannt sowie einen gültigen Ausweis ausgehändigt haben. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung zum Jahresende 2023 waren 9,3 % der Menschen in Deutschland schwerbehindert.
50,1 % der Schwerbehinderten waren Männer, 49,9 % waren Frauen.
+++
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.
Herausgeber:
DESTATIS | Statistisches Bundesamt
Gustav-Stresemann-Ring 11
65189 Wiesbaden
Telefon: +49 611 75 3444
www.destatis.de/kontakt
7,9 Millionen schwerbehinderte Menschen leben in Deutschland
9,3 % der Gesamtbevölkerung haben eine schwere Behinderung
WIESBADEN – Zum Jahresende 2023 lebten in Deutschland rund 7,9 Millionen Menschen mit schwerer Behinderung. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das rund 67 000 oder 0,9 % mehr als zum Jahresende 2021, dem Zeitpunkt der letzten Erhebung. Als schwerbehindert gelten Personen, denen die Versorgungsämter einen Behinderungsgrad von mindestens 50 zuerkannt sowie einen gültigen Ausweis ausgehändigt haben. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung zum Jahresende 2023 waren 9,3 % der Menschen in Deutschland schwerbehindert.
50,1 % der Schwerbehinderten waren Männer, 49,9 % waren Frauen.
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